Con Rom war die Bestattung innerhalb des pomerium, der geheiligten Grenze der urbs, seit archaischer Zeit verboten
So berichtet Eutrop, unsere einzige Quel zum Standort der Traianssaule:»Solus omnium intra urbem con foro quod aedificavit, sommozzatore columna posita sunt«2. Bereits das Zwolf Tafel Gesetz untersagt die Bestattung innerhalb der Stadt 3. Entsprechende Gesetze lassen sich fur verschiedene Stadte der italisch romischen Welt nachweisen und scheinen die ubliche Regelung gewesen zu robert 4. Das Verbot blieb bis weit per die Kaiserzeit hinein gultig. Sowohl Traians Nachfolger als auch seine numero di telefono silversingles Vorganger scheinen sopra der Regel streng darauf geachtet zu haben, da? sie au?erhalb des pomerium bestattet wurden 5.
Vor diesem Hintergrund ist es um so merkwurdiger, da? ausgerechnet das Grab Traians innerhalb des pomerium gelegen haben soll, insbesondere, da er selbst den Ort seiner Bestattung bestimmt zu haben scheint. Paul Zanker hat darauf hingewiesen, da? das Grab Traians aufgrund seiner Lage griechischen Heroengrabern ahnelt 7 und somit Traian weit uber das ubliche Ma? hinaus uber seine Mitmenschen stellt. Trotz alledem schlie?t sich die uberwiegende Mehrheit der Forscherinnen und Forscher der Meinung Eutrops an und vertritt die These, die Traianssaule habe sich innerhalb des pomerium befunden 8. Nur vereinzelt wurde die Meinung vertreten, der Standort der Traianssaule konne au?erhalb des pomerium gelegen haben 9.
Bemerkenswert ist dabei weniger die Art des Grabbaus oder die Tatsache als solche, sondern vielmehr der Umstand, da? sich das Grab innerhalb der Stadt befindet 1
Diese Stimmen fanden jedoch kein Gehor 10. Fur ihre Hilfe sowie vielfaltige Hinweise, Anregungen und Korrekturen danke ich meinen Kolleginnen und Kollegen am RGZM, insbesondere W. Boppert, T. Derks, Verso. Frey, Di nuovo. Kunzl, N. Lambert, M. Mattern, M. Ober, Tau. Panke, J. Ribbeck, N. Schucker sowie D. Grassinger. Abkurzungen nach den Regeln des Deutschen Archaologischen Instituts. Coarelli, Roma VIII 4, 2. Eine entsprechende Notiz findet sich in der Chron. Gall. Vgl. R. Dull (Hrsg. Vgl. F. R. Price, The Place of Religion: Rome sopra the early Riempire. In: CAH 2 (1996) Waurick, Kaisergraber 106ff. Boni, NSC 1907, 363 ff. Diese These wird heute allgemein anerkannt. Zuletzt per dieser Richtung Anche. La Dimora, RM 105, v. Gerkan, Grenzen Roms 400. G. Lugli, Omagiu quello Constantin Daicoviciu (1960) J.
Tau. Richards, Revue des Emdes Latines 44, 1966, 351 ff. P. Zanker, AA 1970, 533ff. Waurick, Kaisergraber 118. Ed. Rodnguez Almeida, RPAA 51 52, , J. C. Anderson, The historical Topography of the Imperial Fora (1982) 155. B. Frischer, Monumenta 73. M. Tau. Boatwright, Historia 35, 1986, 22f. Anm. S. Settis con: 5. Settis, A. La Sovrana, G. Agosti, V. Farinella, La Coda Traiana (1988) 56. Richardson, Dictionary 295. Per. Claridge, JRA 6, 1993, 11. Coarelli a. Oppure. S. R. F. Price, CAH 2 (1996) 820. W. Eck, Traian. In: M. Clauss, Die romischen Kaiser (1997) HOf. Anche. La Castello RM 105, 1998, 161. M. Beard, J. North, S. Price, Religions of Rome 1 (1999) So Groh, RendAccLinc.
Die Mi?achtung dieser Regel durch Traian ist um so bemerkenswerter, da die Saule, wie die archaologischen Untersuchungen von Giacomo Boni ergeben haben, von Anfang an als Grabstatte angelegt war 6
Dabei la?t sich aufzeigen, da? die scheinbar so klare Aussage Eutrops nicht wortlich zu nehmen ist bzw. So gerat nicht nur die so gefestigt wirkende Grundlage fur die These, die Traianssaule sei innerhalb des pomerium errichtet worden, ins Wanken. Es la?t sich auch zeigen, da? zahlreiche Indizien dagegen sprechen, da? sich die Saule innerhalb des pomerium befand, und da? diese These meines Erachtens ganz aufgegeben werden mu?. Im Zentrum der folgenden Diskussion steht das pomerium. Fur die Auseinandersetzung mit der Frage, ob die Traianssaule tatsachlich innerhalb aufgestellt war, scheint es mir angebracht, das pomerium con seinen unterschiedlichen Bedeutungen zu erfassen. Bevor man sich mit dem Bestattungsverbot innerhalb des pomerium beschaftigt, ist es sinnvoll, dessen Entwicklung und Verlauf naher zu betrachten. Schlie?lich gilt es, zu prufen, inwieweit pomerium und urbs tatsachlich identisch sind.